Als ausgebildeter Naturwissenschaftler bei einem Massenmedium erlebt man interessante Dinge. Gelegentlich sorgt die Einordnung von Wissenschaft in Alltagszusammenhänge für Überraschungsmomente bei Wissenschaftlern. Diesmal war es umgekehrt.
Nach meinem Erklärstück zum Erdbeben in Italien vergangene Woche erhielt ich Post, in der sich über die angeblich schrille Überschrift beklagt wurde („Italien zerbricht“). Bemerkenswert, weil eine geologische Banalität zur plattentektonischen Konstellation aus Perspektive geologisch nicht Vorgebildeter schrill erschien. Dabei bildet die Diagnose des tektonischen Zerbrechens die Grundlage zum Verständnis der Erdbeben in Italien. Selten, dass Grundwissen eine gute Überschrift macht. Aber umso besser.